Fortpflanzung

Wie die meisten Karpfenfische baut der Alet weder ein Nest, noch bewacht er seinen Nachwuchs. Die Fische versammeln sich zwischen April und Juni an ihren Laichplätzen. Es sind Stellen mit flachem, strömendem Wasser und kiesigem Untergrund. Um in Stimmung zu kommen, jagen sich Dutzende, ja Hunderte von Fischen und reiben sich aneinander. Die Männchen entwickeln in dieser Phase einen rauen Hautausschlag, um den Berührungsreiz zu verstärken. Auf dem Höhepunkt schmiegen sich meist mehrere Männchen eng an ein Weibchen. Rogen (Eier) und Milch (Spermien) werden in Wolken abgegeben und durch heftiges Wedeln der Schwanzflossen vermischt. Die senfkorngrossen Eier (bis zu 100 000 pro Weibchen) fallen zum Grund und bleiben an Steinen und Pflanzen haften. Die winzigen Larven schlüpfen schon nach ein, zwei Wochen, werden weggeschwemmt und versammeln sich in ruhigen Uferzonen zu dichten Schwärmen.

Der Alet spielt seinerseits eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung von Bach- und Teichmuscheln. Sie dienen für einige Wochen als Wirt der parasitischen Muschellarven, die sich in ihren Kiemen festsetzen. 

Alet auf Laichwanderung im Ohrid-See (Mazedonien)

Laichende Alet an einem felsigen Ufer des Ohrid-Sees

Alet laichen auf einer seichten Kiesbank in der Oder (Polen)