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Schweizerischer Fischerei-Verband zum Gegenvorschlag zur Biodiversitäts-Initiative

Biodiversitätskrise: Fische bleiben auf der Strecke - einmal mehr! Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV ist sehr enttäuscht, dass der Bundesrat die Fischschutzgebiete im Gegenvorschlag zur Biodiversitäts-Initiative ersatzlos gestrichen hat. Schutzgebiete sind für gefährdete Fischarten von existenzieller Bedeutung. Der SFV wird mit aller Kraft für eine Korrektur durch das Parlament kämpfen. Die Sensibilität der Schweizer Bevölkerung für Biodiversität steigt. Das ist erfreulicherweise auch dem Bundesrat klar. Deshalb hat er zur Biodiversitäts-Initiative im letzten Sommer einen respektablen Gegenvorschlag in die Vernehmlassung geschickt.

Schutzgebiete für Fische gekippt 
Umso grösser jetzt die Enttäuschung: Der Gegenvorschlag des Bundesrats bringt viel zu wenig neue Schutzgebiete für die Biodiversität. Nach Auswertung der Vernehmlassung hat der Bundesrat sogar die Schutzgebiete für gefährdete Fisch- und Krebsarten aus dem Gegenvorschlag gekippt. „Wir sind enttäuscht und können das so nicht akzeptieren“, hält Ständerat Roberto Zanetti, Zentralpräsident des Schweizerischen Fischerei-Verbandes SFV, fest. Die Fischer können nicht ansatzweise nachvollziehen, warum der Bundesrat die Schutzgebiete aus dem Gegenvorschlag gekippt hat. Denn der Bund würde die Schutzgebiete in Absprache mit den Kantonen festlegen, „also eine sehr sinnvolle Verbundaufgabe“. 

Bedrohte Fische noch mehr gefährdet
Aus ökologischer Sicht wären Schutzgebiete sehr wichtig, erklärt SFV-Geschäftsführer David Bittner: Auf dem Land gebe es seit Jahrzehnten Schutzgebiete, aber unter Wasser fehle das Pendant. „Diese Lücke muss endlich geschlossen werden.“ Die Angst vor einer Invasion an Schutzgebieten sei unberechtigt. Denn: „Schutzgebiete würden sich auf Gebiete mit stark gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Arten beschränken.“ Beispielsweise Äsche, Nase oder Flusskrebse.   

Korrekturbedarf: mehr Flächen, mehr Geld 
Der Schweizerische Fischerei-Verband wird sich im Rahmen der bevorstehenden parlamentarischen Beratung vehement für die Wiederaufnahme der Fischschutzgebiete einsetzen. Auch in weiteren Punkten braucht der Gegenvorschlag Verbesserungen: mehr Flächen für die Biodiversität an Land und Wasser sowie eine signifikante Aufstockung der Mittel. Die jetzt vorgesehenen 100 Millionen Franken reichen nicht einmal für den Unterhalt der wertvollsten Naturflächen der Schweiz, die nur zwei Prozent der Landesfläche ausmachen.  

 

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