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SFV-Delegiertenversammlung 2020: Deutliche Worte gegen die Kormoranplage und Stimmfreigabe zum Jagdgesetz

Olten, 29. August 2020: An der 140. Delegiertenversammlung in Olten beschlossen die Delegierten einstimmig Stimmfreigabe für die kommende Abstimmung zum Jagdgesetz. Nicht weiter akzeptieren will der SFV die zögerliche Politik im Umgang mit der Kormoran-Plage von Bund und Kantonen.

SFV-Delegiertenversammlung 2020: Deutliche Worte gegen die Kormoranplage und Stimmfreigabe zum Jagdgesetz

Nach intensiver Diskussion über die Auswirkungen des neuen Jagdgesetzes beschlossen die Delegierten die Stimmfreigabe für die kommende Abstimmung zum Jagdgesetz vom kommenden 27. September. Zentralpräsident und Ständerat Roberto Zanetti erläuterte ausfürlich Vor- und Nachteile des neuen Gesetzes. Zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen in den einzelnen Kantonen, um aus Sicht der Fischerei eine einheitliche Parole zu fassen.

Eine klare Meinung vertraten hingegen die Delegierten bezüglich der dramatisch zunehmenden Schäden am Fischbestand. Die Tatsache, dass die Schäden an  stark bedrohten Fischarten wie der Äsche, insbesondere am Hochrhein, ein unakzeptables Ausmass angenommen haben, zwingt den SFV zum Handeln. Der SFV hat eine Arbeitsgruppe aktiviert, die auch alle möglichen rechtlichen und politischen Schritte bezüglich dem möglichen Handlungsspielraum abklärt. Die Delegierten verabschiedeten einstimmig eine Resolution, die Bund und Kantone zum Handeln auffordert.

Die Resolution

Der SFV fordert dringend Massnahmen gegen die Kormoran-Plage

Fakten

Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV

warnt               seit dem Entstehen der ersten Brutkolonie im Jahr 2001 vor den Folgen der
                         explosionsartigen Zunahme nistender Kormoranpaare;

konstatiert      mit grosser Sorge, dass gemäss Angaben der Vogelwarte Sempach 2019 bereits
                        rund 2500 Kormoranbruten in mehr als zwanzig Kolonien gezählt worden sind;

Trauerspiel

Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV

erinnert           an den im Massnahmenplan 2005 (!) eingegangenen Kompromiss, welcher die
                        Einberufung eines Konfliktlösungs-Ausschusses vorsieht, sobald unter anderem
                        mehr als 100 Brutpaare gezählt würden;

lastet               das Scheitern des Konfliktlösungsverfahrens der Obstruktion der Vogelschutz-
                        organisationen an;

erwartet          von der Politik, die durch den Kormoran verursachten Schäden der Berufsfischer
                        angemessen zu decken;

droht                dass der Geduldsfaden der Angel- und Berufsfischer reisst. Zu lange warten sie
                         auf Lösungen, den bedrohlichen Frassdruck auf Fischbestände zu vermindern;

Handeln tut Not

Der Schweizerische Fischerei-Verband SFV

kritisiert          das zögerliche Vorgehen des BAFU im Kampf gegen die Kormoran-Plage;

ermuntert       die betroffenen Kantone, beim BAFU sofort Gesuche für eine rasche Regulation
                        der schadenstiftenden Brutkolonien einzureichen;

erwartet          vom BAFU eine speditive Behandlung der kantonalen Gesuche, ab sofort
                        regulative Eingriffe zu erlauben;

verlangt          von Bund und Kantonen, den konsequenten Schutz gefährdeter Fischarten vor
                        dem Frassdruck der Kormorane ernst zu nehmen und durchzusetzen;

fordert            klare Regelungen, Eingriffe in die Brutkolonien der Kormorane auch in
                        Schutzgebieten zu ermöglichen;


29. August 2020

 

DOWNLOAD der Resolution (PDF)

DOWNLOAD Faktenblatt des SFV zum Kormoran (PDF)

 

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